ohne Titel

Die Gesellschaft sitzt, die Gesellschaft lacht,
sie sieht in ihrem Fernseher, was sie glücklich macht.
Sie sieht, dass sie einen Mixer unbedingt haben muss,
sie konsumiert, um zu kompensieren den Alltagsfrust.

„Das muss doch stimmen, was der nette Mann mir sagt…“
– ignorante, dumme Welt, nichts wird hinterfragt.

Sie hören und sehen,
können aber Worte nicht verstehen.
Sie sind aus auf Ereignisse und Sensationen
die in keinster Weise Nerven schonen.

Krieg, Verzweiflung, hier und da mal ein Amoklauf,
eine Sensationsgeile Gesellschaft wartet doch nur drauf.
Empört sich ein paar Tage lang und ist geschockt,
aber nur so lang bis der Mann wieder mit dem Mixer lockt.

Die Gesellschaft läuft, die Gesellschaft begegnet
Menschen im Café, in der Sonne sitzend und redend.
Über die billigsten Sonderangebote, über die Hoffnung auf Urlaub am Strand
kein Platz für Themen, die reichen über ihren Tellerrand.
Nur Platz für leere Worte, Kaffeeklatsch und Rederei,
gefesselt vom hässlichen Hut der Nachbarin; im Denken niemals wirklich frei.

Sie sparen für den Urlaub und erholen sich im fremden Land,
während Kilometer entfernt die Bevölkerung um ihr Überleben bangt.
Häuser zerstört durch Erdbeben und Krieg
wird ignoriert, wenn man faul am Strand in der Sonne liegt.

Der Körper erholt, die Münder gestopft
mit McDonalds – Fraß bis es aus dem Mundwinkel tropft.
Doch tropft auch Blut aus den Augen des Kindes
dessen Hoffnung auf diese ignorante Gesellschaft mit jedem Tag schwindet.

(c) Vivien Schwarz

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