Internetradio mit älteren Geräten von Philips wieder in Gang bringen

Vor Jahren nutzte ich ein Philips MX6000i zur Heimbeschallung und fand es (und finde es immer noch) ein gelungenes Design. Nach Jahren wollte dann der DVD-Wechselmechanismus nicht mehr und Philips hatte nichts Besseres zu tun, als das eingeschickte Gerät ungefragt komplett zu verschrotten und mich mit ein paar Euro abzuspeisen. Für mich völlig unverständlich und ich bin damals etwas lauter als sonst üblich gegenüber Philips geworden. Die waren für mich ab da gestorben.

Vor ein paar Wochen hatte jemand so so ein Gerät mit Fernbedienung gebraucht für ein Taschengeld in der Nähe abzugeben (NP zwischen 800 und 1.500/3.000€). Die alte Wunde schmerzte wieder und und so bin ich kurz vorm Lockdown auf Abholtour gegangen.

Um mit den Streamium-Geräten (Marke von Philips für diese Geräteklasse) Internetradio nutzen zu können, musste damals ein Konto bei einem Webdienstleister kostenfrei genutzt werden. In den 10 Jahren zwischen meinem Erst- und Zweitgerät ging dieser pleite und hinterliess nach Angaben vom Philips-Support keinerlei Dokumentation und Alternativmöglichkeiten (vermutlich haben die Niederländer auch keine Lust mehr, sich intensiv darum zu kümmern). Letzlich kann der MX6000i an reinen Audioformaten nur mp3 und wav abspielen, die DVD-Abspielkomponenten agieren davon unabhängig (mp2, PCM).

Um also schmerzfrei heimische Musik vom upnp/DLNA-Server abspielen zu können, scheint es mir am sinnvollsten, die vorliegenden Dateien (meist FLAC und ein wenig mp3/ogg/aac) in wav live umzuwandeln (transcodieren). Das klappt mit brauchbaren freien und kommerziellen DLNA-Diensten ganz gut (z.B. twonky).

Problematischer war das Abspielen von Radiostreams, da der MX6000i nichts mit einfachen m3u- oder pls-Dateien anfangen kann (z.B. dieser hier http://somafm.com/m3u/spacestation.m3u).

Nach längerem Probieren und Testen konnte ich nur den Minim-Server mit aktiviertem Minim-Streamer-Plugin passend konfigurieren und zur Zusammenarbeit mit dem Philips überreden.

Eine m3u-Datei (z.B. „radio.m3u“), die in der Konstellation funktioniert, könnte so aussehen:

EXTM3U
 EXTINF:-1,[ChristmasLounge;mp3] SomaFM - Christmas Lounge
 http://ice2.somafm.com/christmas-128-mp3
 EXTINF:-1,[SpaceStation;mp3] SomaFM - Space Station
 http://ice6.somafm.com/spacestation-128-mp3
 EXTINF:-1,[SapceStationAAC;aac] SomaFM - Space Station AAC
 http://ice6.somafm.com/spacestation-128-aac
 EXTINF:-1,[ChristmasLounge256;mp3] SomaFM - Christmas Lounge 256
 http://ice6.somafm.com/christmas-256-mp3

Was mir gar nicht mehr bewusst war, ist der Umstand, dass das Gerät 2003 vorgestellt und der WPA-Standard erst danach publiziert wurde. D.h. der Philips (unterstützt nur WEP) kann nicht in gängige aktuelle WLANs gehängt werden, sondern nur per Ethernet-Kabel gefüttert werden. Hatte ich aber sowieso so geplant und stört mich nicht.

bernsteinfarbenes Nostalgiefuer bei der Arbeit
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