ohne Titel

Druck, Erwartung, Zwang
fraß sich in deine Haut, bis es dein Innerstes erlang.
Zerbricht dich und nimmt dir den Atem,
verurteilt dich und deine nutzlosen Taten.

Sie lechzen nach Anerkennung, sie lechzen nach Ruhm,
gebt ihnen Arbeit, sie müssen was tun.
Damit sie bauen, damit sie schaffen,
bis riesige Löcher aus ihren Seelen klaffen.

Sie ächzen nach Glück, sie ächzen nach Liebe,
sie wollen befriedigen natürliche Triebe.
Sie haben Sehnsucht, doch keine Emotionen,
ruhig gestellt mit Arbeit und Zwang, die auf ihren Schultern thronen.

Du strebst ebenfalls nach Liebe und wirst sie erlangen,
doch ewig um Stolz und Anerkennung bangen.
Denn was nützt die Menschlichkeit, was nützen Emotionen,
wenn Zweifel und Angst auf deinen Schultern thronen.

Wenn sie dich nicht leben lassen
und erdrücken mit Leistungszwang.
Wenn sie dich einordnen in unterste Klassen
und schüren den Erwartungsdrang.

Nichts sehend, Nichts hörend,
was aus dem Konzept läuft ist störend.
Nicht fühlend, nicht lebend,
Maschinen- nach goldenem Reichtum strebend.

(c) Vivien Schwarz

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ohne Titel

Warum machst du das, warum siehst du mich an?
Warum hast du Erwartungen, die ich nicht erfüllen kann?

Ich mach was du willst, ich geb dir so viel,
Anerkennung und Liebe mein einziges Ziel.

Du sagst, ich bin abweisend, ich seh deinen Frust
Du tust mir nur weh, mein Verhalten dient meinem Schutz.
Ich schütz mich vor mir, ich schütz mich vor dir
Du bist so kalt, dass ich fast erfrier.
Deine Kälte kommt unter meine Haut gekrochen,
ein einziger Windstoß und ich bin zerbrochen.

Warum machst du das, warum siehst du sie an?
Mit einem Blick an dem ich nur zerbrechen kann.

Ich bin schon geschwächt, ich hab keine Kraft
Risse und Narben, bald hast du’s geschafft.

(c) Vivien Schwarz

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ohne Titel

Die Gesellschaft sitzt, die Gesellschaft lacht,
sie sieht in ihrem Fernseher, was sie glücklich macht.
Sie sieht, dass sie einen Mixer unbedingt haben muss,
sie konsumiert, um zu kompensieren den Alltagsfrust.

„Das muss doch stimmen, was der nette Mann mir sagt…“
– ignorante, dumme Welt, nichts wird hinterfragt.

Sie hören und sehen,
können aber Worte nicht verstehen.
Sie sind aus auf Ereignisse und Sensationen
die in keinster Weise Nerven schonen.

Krieg, Verzweiflung, hier und da mal ein Amoklauf,
eine Sensationsgeile Gesellschaft wartet doch nur drauf.
Empört sich ein paar Tage lang und ist geschockt,
aber nur so lang bis der Mann wieder mit dem Mixer lockt.

Die Gesellschaft läuft, die Gesellschaft begegnet
Menschen im Café, in der Sonne sitzend und redend.
Über die billigsten Sonderangebote, über die Hoffnung auf Urlaub am Strand
kein Platz für Themen, die reichen über ihren Tellerrand.
Nur Platz für leere Worte, Kaffeeklatsch und Rederei,
gefesselt vom hässlichen Hut der Nachbarin; im Denken niemals wirklich frei.

Sie sparen für den Urlaub und erholen sich im fremden Land,
während Kilometer entfernt die Bevölkerung um ihr Überleben bangt.
Häuser zerstört durch Erdbeben und Krieg
wird ignoriert, wenn man faul am Strand in der Sonne liegt.

Der Körper erholt, die Münder gestopft
mit McDonalds – Fraß bis es aus dem Mundwinkel tropft.
Doch tropft auch Blut aus den Augen des Kindes
dessen Hoffnung auf diese ignorante Gesellschaft mit jedem Tag schwindet.

(c) Vivien Schwarz

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ohne Titel

Du brauchst doch mein Mitleid nicht, doch ich empfand es für dich.
Du brauchst doch meine Hilfe nicht, doch sie war der einzige Sinn für mich.

Was empfinde ich nun für dich?

Ich schau auf dich herab, doch ich will das nicht.
Du ekelst mich an, aber das darf es nicht.

sinnloses Leben, ohne Hoffnung im Blick
perspektivloses Dahinvegetieren, ohne Hoffnung in Sicht
schlaffe, eingefallene Körper, doch für den Rausch immer Kraft
emotionslose, kalte Körper, über das Handeln keine Macht

Ihr braucht doch mein Mitleid nicht, doch ich empfand es für euch.
Ihr braucht doch meine Hilfe nicht, wenn es scheint, dass ich sie eh‘ nur vortäusch.
Ich kann nicht helfen, ich bin selbst machtlos,
hab keine Kraft zu ändern, leg meine Hände in den Schoß.

erweiterte Pupillen, leere Augen
Menschen, die nicht zum Glücklichsein taugen
Selbstzerstörung in vollem Bewusstsein
das Streben nach Glück – durch Sucht erstickt – im letzten Hoffnungskeim

intelligente, gütige Menschen voller Potential
zerbrochen an Unzufriedenheit, Schwäche und innerer Qual
keine Kontrolle, zitternde Hände
der Kopf ist zerstört, ihr Körper spricht Bände

Ich hab solche Angst, ich fühl solche Wut
das eine Leben, nur noch Asche und Glut

Dann mach immer weiter, mach dich kaputt.
Bis von deinem Körper nur Asche und Schutt.
Bis dein Körper nur noch seine leere Hülle ist.
Bis die Gier nach dem Rausch den letzten Teil deiner Seele frisst.

(c) Vivien Schwarz

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Marmelade der Industrie – Abfallprodukt der Gesellschaft

ein bisschen Zucker, ein bisschen Pektin,
ein bisschen Zucker, ein paar Früchte sind drin.

ein schönes Etikett,
ein paar bunte, helle Farben
eine Verkäuferin , recht freundlich und nett,
die mit ihrem Lächeln verdeckt ihre Narben.

Marmelade so süß, viel Zucker mit dran!
doch gut, dass man mit Zucker jeden Geschmack überdecke kann.
Marmelade so süß, viel Chemie mit dran!
damit der faulige Geschmack überdeckt und der Chef noch kräftig sparen kann.

ein bisschen Zucker, ein paar Reste vom Schwein,
ein bisschen Zucker und ein paar Früchte mit rein.

ein paar Spuren von Nüssen, Milch und Ei,
selbst Sesam und Meeresfrüchte gehören in den klebrigen Brei.
ein paar schimmlige Reste der Vorproduktion,
ein bisschen Schweiß der Arbeiter, das lohnt sich dann schon.

so wie der Chef, innerlich Geldgier
im Vordergrund nett,
zur Verkäuferin ein brutales Tier
zum Kunden immer freundlich adrett

so auch seine Ware,
die verpackt hinter Glas und dem schönsten Etikett
konserviert, die ekligste Lache
immer bleibt der chemische Dreck.

(c) Vivien Schwarz

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Die Mütze

Sie stülpt mir ihre Meinung über, wie eine Mütze über den Kopf.
Ich kann mich nicht wehren,
die Gedanken sie zehren,
zehren so stark und packen grob am Schopf.

Ich muss aufwachen, mir die Mütze herunter reißen.
Ich muss leben und auf ihre Meinung scheißen.
Und doch ist sie warm, die Mütze und gibt mir Schutz,
aber gleichzeitig verschafft sie mir Kummer, Trübsal und Frust.

Ihr stülpt mir eure Gesellschaft über, wie eine Mütze über den Kopf.
Ich muss in ihr leben,
Leid, Gier und Macht ertragen.
Ich bin gezwungen euch so viel zu geben
ohne nach möglichen Folgen zu fragen.

Ihr zwingt mir auf euer Geld,
mit dem ihr kauft Qualen und Hunger in der Welt.
Ihr zwingt mir auf euren Egoismus und Neid
und sperrt den ein, der sich davon befreit.

Ich muss aufwachen, mir diese Mütze herunter reißen.
Ich muss leben und auf eure Welt scheißen.
Und doch ist sie warm, die Mütze und gibt mir Schutz,
aber gleichzeitig verschafft sie mir Kummer, Trübsal und Frust.

Du stülpst mir deine Liebe über, wie eine Mütze über den Kopf.
Du willst mich fangen- oder gefangen halten?
Du willst mich schützen und machst das mit Habsucht.
Du lässt mich im Dunkeln und Kalten.
Du lässt mir zum Atmen keine Luft.

Ich muss aufwachen, mir diese Mütze herunter reißen.
Ich muss leben und auf deine Sehnsucht scheißen.
Und doch ist sie warm, die Mütze und gibt mir Schutz,
aber gleichzeitig verschafft sie mir Kummer, Trübsal und Frust.

Mützen sind gut und warm, Mützen sind eng und schlecht.
Was ist schlecht, was ist recht?
Ist es recht sich zu befreien?
Ist es schlecht vor Schmerzen zu schreien?

Ist die Mütze gestrickt hat sie Löcher,
hat sie einen losen Faden, der sie zerstören kann.
Ich versuch es, immer wieder
doch komm ich an den Faden nicht heran.

Ist sie kaputt, gibt es kein zurück,
dann gibt es auch niemand‘ der mich unterdrückt.
Ich muss es versuchen, ich will es so sehr
Einschränkung, Unterdrückung und Leid, ich will das nicht mehr.

(c) Vivien Schwarz

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